Plattenkritik: A New Line (Related) – Crewe Away EP (Sound In Silence)Dub be good to me

a new line

Endlos erscheinende Tracks, und doch eine gefühlt viel zu kurze EP: ein neues Solowerk von Hood-Mitglied Andrew Johnson.

Ich weiß nicht, wie viele Zugfahrten ich mit der Musik von A New Line (Related) aka Andrew Johnson bereits durchstanden habe. Die gehörte Stundenzahl dürfte nur knapp hinter Deepchord liegen. Die Soundspuren, die scheinbar endlos weiterlaufen, bald leicht nähern und bald wieder entfernen, dazu der Blick aus dem fahrenden Zug auf das leere Nebengleis, das sich ganz ähnlich verhält, die mitunter für Struktur sorgende Bassdrum aus weiter Ferne: Mich fasziniert und berührt dieses Meditative und Soghafte aus verhallten Tönen, Stimmen und Rhythmen, gleichzeitig überfordert es nicht, entspannt, macht mich sogar produktiv, Alphawellen-Musik. Ob „A Quarterly Update On The Sadness“ aus dem letzten Jahr, „Love In A Unitary Authority“ aus 2021, „Reverie(s)“ aus 2017 oder das Debütalbum dieses Projekts aus 2014 – ist mein Ding, im „beatigen“ wie im „ambientigen“ Modus. Schön, dass Johnson nun eine EP nachgelegt hat. Die wurde wohl für eine Abschiedsparty produziert bzw. adaptiert, nämlich für seinen ehemaligen Hood-Bandkollegen John Clyde Evans. Vier Tracks, jeder ein akustischer Deepdive auf seine eigene Weise. Rauschend und rauschhaft, hallig klickend, leichte Schwindel erzeugend – und dann Dub Techno in all seiner Eleganz beim Closer „Lytham and sound“. Eingeschoben als Zwischengang vor einem neuen Album? Das hoffe ich doch sehr. Es kommen noch viele Zugfahrten.

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