Jede Woche liest die Redaktion das Internet leer, um Lesestücke empfehlen zu können. Artikel, die interessant, relevant oder gar beides sind. Und zum Glück abgespeichert wurden.
Bourbon & Diversity
Denkt man an amerikanischen Whiskey und die damit verbundenen Werbebilder, sieht man immer (alte) weiße Männer vor sich. Solche mit Caps und Latzhose, die ihn praktisch nichtstuend reifen lassen, und solche, die ihn auf der Veranda, am Kamin oder so genießen. Doch wie black ist US-Whiskey? Sehr: Von seiner Entstehung bzw. frühen Herstellung, an der Sklaven maßgeblich beteiligt waren, bis zu modernen Konsument*innen, die ihn trinken. Neuerdings gibt es schwarze „Bourbon-Gruppen“, die auf diese Lücke in der Geschichte der Spirituosenkategorie hinweisen und ihren Teil dazu beiträgt, dass sie neu geschrieben wird. Diversity soll Einzug halten in eine geweißte, ur-amerikanische Produktwelt.
“It’s important for bourbon to make better moves with diversity because it is an American spirit,” says Barriere. “America is diverse.”
Stream mich reich
Es ist eine Geschichte, die im Laufe der digitalen Realität immer wieder aufpoppt: die Manipulation der Streaming-Zahlen und somit Einkünfte von Musiker*innen und Labels. Früher schmierten letztere Radiosender, um mehr Airplay – Aufmerksamkeit – zu bekommen (Payola), heute werden Dienstleister mit der benötigten Infrastruktur engagiert, um die Zahlen und Einkünfte nach oben zu treiben. Natürlich wissen Spotify & Co von diesen Techniken. Doch wie in der Hacker-Welt, sind die Piraten dem Business meist einen Schritt voraus. Der Rolling Stone hat ein Fallbeispiel recherchiert.
“Most labels hire independent third-party playlisting companies. And it turned out that some of these companies ended up being bad actors.”
Inside the ‘Black Market’ Where Artists Can Pay for Millions of Streams
Mittagspause
Seit über einem Jahr haben die meisten von uns keine Mittagspause mehr. Kein Lunch im Restaurant mit Kolleg*innen, Austausch, über den Chef meckern oder gar ein tolles neues Lokal in der Nachbarschaft entdecken. So toll das Homeoffice eigentlich sein kann und wenige sich überhaupt noch vorstellen können fünf Tage die Woche im Büro zu sein: Die einst super Kombi aus Mittagessen und Pause/Erholung scheint irgendwie nicht mehr.
Once a novelty, the work-from-home lunch is now mostly a grind. Office workers, who last spring found a thrill in cooking a hot midday meal, are over it, while longtime WFH-ers see it as just one more meal to plan, cook, and clean up. The sentiment appears to be widespread. Last month, Bon Appétit dedicated its print magazine cover to the exhausting question: “What’s for lunch?” In 2021, the words “lunch” and “break” are no longer a perfect pairing.
Außerirdisches Leben
Arik Kershenbaum ist Zoologe und Tierkommunikationsforscher an der Universität Cambridge. Er glaubt, dass Evolution genauso ein Universalgesetz ist wie die Schwerkraft. Nun forscht Kershenbaum zum Thema außerirdisches Leben. Dazu hat er das Buch „The Zoologist’s Guide to the Galaxy“ geschrieben. Im ausführlichen Interview mit Quanta erklärt er, wieso Aliens, wenn es Leben außerhalb der Erde geben sollte, vielleicht gar nicht so anders aussehen wie bei uns.
No planet will have a complex form of life that popped into existence all on its own. Whatever life is like on an alien planet, it must have begun simply. Now, it could be that it remained simple; that’s possible. Probable, even, on many planets. But if life is to achieve any kind of complexity, the only way that complexity can accumulate is if favorable changes and innovations are retained and unfavorable ones are lost — and that’s precisely evolution by natural selection.